Unter dem Namen discovering hands bietet die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs Tastuntersuchungen zur Brustkrebsfrüherkennung an. Diese werden von Frauen mit Sehbehinderung durchgeführt, die zu medizinisch-taktilen Untersucherinnen (MTU) ausgebildet sind. Auch im Angebot: die Schulung zur Selbstuntersuchung, bei der Teilnehmende in einstündigen Sessions von den qualifizierten Expertinnen lernen, wie sie diese individuell selbst durchführen.
Praktische Tipps zur Selbstuntersuchung von der Expertin
Regelmäßig abtasten
Das Wichtigste bei der Selbstuntersuchung ist es, die eigene Brust gut zu kennen, um Veränderungen bemerken zu können. Personen mit Monatsblutung sollten die Untersuchung jeweils am selben Tag ihres Zyklus, am besten zwischen dem 3. und 10. Tag nach Beginn der Periode durchführen. Bei Personen ohne Monatsblutung reicht derselbe Tag jedes Monat.
Bodylotion verwenden
Die MTU von discovering hands empfehlen die Verwendung von Bodylotion bei der Abtastung, da dadurch die Hände besser über die Haut gleiten können, um das Gewebe zu erfühlen.
Betrachten und Ausstreichen im Stehen
Vorm Spiegel stehend lassen sich äußerliche Veränderungen wie Rötungen, Farbveränderungen oder Auffälligkeiten der Hauttextur gut erkennen. Durch Heben und Senken der Arme kann man die Bewegung der Brust beobachten. Beim leichten Abstreichen mit den Fingern sollte man auf heiße Stellen achten.
Abtasten im Liegen
In kreisförmigen Bewegungen von innen nach außen kann man im Liegen Veränderungen im Gewebe gut ertasten. Um alle Gewebeschichten zu erreichen, sollte man das Ganze einmal sanft, einmal mit mehr Druck und einmal fester wiederholen. Keine Angst, dabei geht nichts kaputt.
Lymphknoten-Check im Sitzen
Das Abtasten der Regionen am Schlüsselbein und in der Achselhöhle empfehlen die MTU im Sitzen. Lymphknoten sollten normalerweise nicht spürbar sein und nicht schmerzen.
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